Refluxösophagitis und Hiatushernie


Im Zuge von langfristiger Einnahme von Medikamenten mit schweren Nebenwirkungen wie z. B. Cortison sowie durch angeborene Fehlbildung und in der Folge notwendiger Operationen an Speiseröhre und / oder Magen kann es zu einer chronischen Refluxösophagitis (Speiseröhrenentzündung) kommen.

Hierbei ist der Mageneingang (Kardia nennt man den Übergang von der Speiseröhre zum Magen) nicht oder nicht ausreichend geschlossen (Kardia-Insuffizienz), so dass ein mehr oder weniger großer Teil des Mageninhaltes zurück in die Speiseröhre gepresst wird, statt sich in den Zwölffingerdarm (Duodenum) zu entleeren. In geringem Maße findet dies bei jedem Menschen statt und bleibt ohne Folgen. Sogenannte Refluxmechanismen des Zwerchfelles und ein scharfer Winkel im Übergang der Speiseröhre zum Magen verhindern beim gesunden Menschen, dass dieser normale Rückfluss zu stark wird. Das Zwerchfall ist die Trennung zwischen Brustraum und Bauchraum. Es hat nur eine schmale Öffnung (Hiatus) für die Speiseröhre und für die Blutgefäße des Herzens. Bei Babys ist auch ein stärkerer Rückfluss normal, da die Fähigkeit, den Mageneingang zu schließen, anfangs noch nicht richtig ausgebildet und der Winkel zwischen den Organen flacher ist (weshalb Babys zum häufigen Spucken neigen).

Ist ein Teil des Mageneinganges oder gar der ganze Magen durch das Zwerchfell hindurch in den Brustraum oder die Speiseröhre vorgewölbt, so spricht man von einer Hiatushernie, die einem Zwerchfellbruch entspricht und ebenfalls ärztlich unbedingt behandelt werden sollte.

Der aufgrund der Magensäure sehr saure Mageninhalt verätzt die hierfür nicht geschaffene Speiseröhre und kann so mit der Zeit zu blutigen Rissen und zu Geschwüren führen, die auch bösartig werden können. Bei einer gewissen Größe der Wucherungen wird die Speiseröhre narbig verengt, es entsteht eine Stenose.

Hinweise auf eine Refluxkrankheit und / oder Hiatushernie sind häufiges Sodbrennen, Schmerzen hinter dem Brustbein, heftiger Schluckauf, häufiges Erbrechen, bei kleinen Kindern auch Nahrungsverweigerung und Unruhe beim Trinken, langes nächtliches Weinen.

Zur eindeutigen Diagnose dienen Röntgenuntersuchungen (Breischluck), Säuremessungen des Oesophagus (Ph-Metrie) und Endoskopie (Magenspiegelung) unter Narkose.

Eine Behandlung erfolgt zunächst mit Medikamenten, welche in leichten Fällen örtlich die Magensäure etwas neutralisieren (Antrazida) oder aber ganz die Produktion und Beförderung der Magensäure in den Magen stoppen (Protonenpumpeninhibitoren, also -blocker) http://www.magenspezial.de/0303/wissenschaft_verstehen/ und der Hochlagerung des Oberkörpers im Schlaf. Reicht das nicht dauerhaft aus, so ist eine Antirefluxoperation (Fundoplikatio) http://www.sodbrennen-operation.de/aerzteinfo.html notwendig.



Weitere Informationen zum gastroösophagealen Reflux und zur Hiatushernie finden Sie u.a. hier: http://www.keks.org/txt.3.reflux.php auf der Seite http://www.keks.org des Kreises für Eltern von Kindern mit Speiseröhrenmissbildungen.





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