Ein EEG ist ein Elektro-Enzephalo-Gramm.
Es misst die elektrischen Impulse, die die Nervenzellen des Gehirnes bei der Arbeit aussenden.
Dies ist völlig harmlos.
Hierzu liegt man meist auf einer bequemen Liege oder einem Stuhl mit Beinstützen ganz gemütlich auf dem Rücken. Eine vorhandene Brille muss abgenommen werden.
Dann werden kleine Elektroden außen an der Kopfhaut befestigt. Meist sind dies kleine mit Stoff bezogene Knöpfe, die befestigt werden, in dem man einige breite Gummibänder mit Löchern ziemlich straff um den Kopf spannt und so miteinander verbindet, dass sie wie eine Mütze sitzen. Ein solcher Gummigurt läuft unter dem Kinn her und hält so das Ganze zusammen. Durch die kleinen Löcher werden dann an den Knöpfen befestigte hohle Stifte gesteckt, damit die Elektroden nicht verrutschen.Um einen guten Kontakt zur Haut zu gewährleisten und die Impulse gut messen zu können, wird die Leitfähigkeit mit einer feuchten, sandähnlichen Paste erhöht, die mit einem Wattestäbchen unter den Knöpfen auf die Kopfhaut gerieben wird. Das kann ein wenig kratzen, was autistische Menschen oft schwer erträglich finden. Diese Paste lässt sich später problemlos entfernen. Getrocknet krümelt der größte Teil schon von alleine heraus, der Rest lässt sich ganz einfach mit etwas Shampoo auswaschen.
In die hohlen Haltestifte wird nun jeweils ein dünnes Kabel gesteckt, das an seinem Ende ebenfalls einen dünnen Stift hat, der den elektrischen Impuls aufnimmt.
Manchmal wird auch eine Gummikappe statt der Bänder benutzt, die ein wenig wie eine Badehaube aussieht.
Die anderen Enden der vielen dünnen Kabel werden nun in einen Kasten gesteckt, der am Kopfende hinter der Liege steht.
Für jede Elektrode befindet sich an dem Kasten ein kleines Lämpchen, an dem man erkennen kann, ob der Kontakt gut genug ist.
Von diesem Kasten aus gibt es eine Verbindung zu einem Computer, an dem ein spezieller Schreiber angeschlossen ist, durch den eine Papierrolle läuft. Das Gehirn ist in bestimmte festgelegte Bereiche unterteilt. Für jeden dieser Bereiche gibt es einen Schreiber, der in Form einer Wellenlinie auf dem unter ihm hinweglaufenden Papier eine Wellenlinie aufzeichnet. Parallel sieht man dies auch auf dem Computerbildschirm, bei modernen Geräten wird manchmal auch auf die Papierrolle verzichtet und alle Daten werden direkt im Computer gespeichert.
Oft wird gleichzeitig auch ein kleines EKG (ElektroKardioGramm) geschrieben. Hierzu werden wenige Elektroden auf der Brust und eventuell an den Handgelenken befestigt, um parallel auch den Herzschlag beobachten zu können.
Bei einem Standard-EEG werden die Daten der Elektroden auf verschiedene Weise zueinander in Beziehung gebracht, es gibt verschiedene Programme, die nacheinander abgerufen werden und bei denen die Wellenlinien jeweils anders aussehen.
Der Arzt beurteilt schließlich den genauen Verlauf dieser Wellenlinien. Dies erfordert große Erfahrung. Oft wird der Patient zugleich mit einer Videokamera aufgenommen, so dass der Arzt eventuelle Bewegungen und Mimikveränderungen unmittelbar mit der EEG-Kurve vergleichen kann.
Es ist wichtig, dass der Patient während der Ableitung möglichst entspannt liegt und sich nicht bewegt, auch nicht die Zähne aufeinander beißt o. ä., denn jede Muskelanspannung zeigt sich im EEG in Form einer starken Störung, die Wellen werden dann stark ausschlagend und sehr dicht, so dass die Aufzeichnung fast schwarz aussieht.
Auf Anweisung sollen dann die Augen geschlossen oder geöffnet werden, was jeweils auf der Aufzeichnung vermerkt wird, ebenso wie jede Störung.
Zusätzlich können auch besondere Bedingungen geschaffen werden, die das Gehirn bei entsprechender Veranlagung zum Krampfen anregen können, um die Neigung hierzu zu beurteilen. Hierzu soll der Patient Hyperventilieren, also eine Zeit lang ausdauernd sehr tief ein- und ausatmen, was den Sauerstoffgehalt des Blutes anreichert, ohne dass der Sauerstoff wie bei einer anstrengenden Tätigkeit durch die Muskelarbeit gleich wieder verbraucht wird. Oder bei geschlossenen Augen wird sein Gesicht mit einer schnell und rhythmisch flackernden hellen Lampe, einem Stroboskop, angeleuchtet.
Bei bestimmten Anfallsformen ist es wichtig, das EEG im Schlaf zu schreiben. Hierzu wird meist vorher ein Schlafentzug durchgeführt, das heißt, in der vorhergehenden Nacht darf nur sehr wenig oder gar nicht geschlafen werden. Dies hat mehrere Gründe. Erstens soll sichergestellt werden, dass der Patient auch wirklich müde ist und schläft. Zweitens soll dabei meist nicht nur der Schlaf selbst, sondern zunächst eine kurze Wach-Phase, dann die Einschlafphase, die eigentliche Schlafphase und schließlich auch die Aufwachphase beobachtetet werden. Und drittens ist ein Schlafentzug Stress für das Gehirn, was bedeutet, dass eine eventuelle Krampfbereitschaft danach deutlicher zutage tritt.
Bei einem Langzeit-EEG werden meist nicht die Gummibänder oder -Mützen verwendet. Statt dessen werden die Elektroden, die in diesem Fall noch etwas kleiner und flacher und unmittelbar mit dem Kabel verbunden sind, mit einem speziellen Kleber auf der Kopfhaut festgeklebt, damit sie sicher sitzen und nicht verrutschen können. Dieser Kleber wird später mit einer speziellen scharf riechenden Flüssigkeit wieder entfernt, was leider eine etwas langwierigere Prozedur ist.
Bei einem 24h-EEG ist der Kasten so klein, dass er am Gürtel herumgetragen werden kann, so dass der Patient sich frei bewegen kann. Hierbei werden die Daten zunächst gespeichert und erst später ausgewertet.